
Cool. Cooler. Chalamet! Mehr charismatischer Charme und Lässigkeit passen auf keine Leinwand...
Eine famos erzählte und grandios gespielte Liebeserklärung an die Singer-Songwriter-Legende.
Bob Dylan - LIKE A COMPLETE UNKNOWN
„Timmy ist ein brillanter Schauspieler, deshalb bin ich mir sicher, dass er voll glaubwürdig sein wird – als ich. Oder als mein jüngeres Ich. Oder mein irgendwie anderes Ich“, schwärmt Robert Allen Zimmerman alias Bob Dylan auf „X“. Da der mittlerweile 83-Jährige für sein minimales Mitteilungsbedürfnis bekannt ist, zählen solch lobende Worte umso mehr.
Anno 1961 kommt der Teenager aus Minnesota in New York City an. Im Gepäck hat dieser „Complete Unknown“ seine Gitarre sowie ziemlich große Träume von einer Karriere als Musiker. Die Folkmusik-Legenden Pete Seeger und Woody Guthrie erkennen schnell das außergewöhnliche Talent des 19-Jährigen. Bei Frauen erregt der attraktive Junge mit der Mundharmonika gleichfalls Aufmerksamkeit. Mit der selbstbewussten Sylvie Russo beginnt eine erste Lovestory. Als sie verreist, schlägt die Stunde für Joan Baez. Wenn Bob, am Morgen danach, verpennt und in Boxershorts, seine Gitarre schnappt und ihr das noch unfertige „Blowin‘ in the Wind“ vorsingt, sorgt das für großartige Mittendrin-statt-nur-dabei-Qualitäten, die eine Biopic braucht, um lebendig zu sein. Und genau diese Lebendigkeit setzt der Film fort...
Mit „Walk the Line“ hat Regisseur James Mangold vor 20 Jahren Johnny Cash ein cineastisches Denkmal gesetzt. Das gelingt ihm nun abermals perfekt mit dem Porträt der Singer-Songwriter Ikone Bob Dylan. Sehr klug beschränkt er sich auf die ersten Jahre, was das Porträt umso intensiver macht. Und spannender als die genretypischen Standard-Kapitel vom Aufstieg, dem Ausverkauf der Ideale, den Drogen, dem Fall, der Läuterung. Vermieden wird zudem die zweite klassische Biopic-Falle, das Objekt der Begierde mit Heiligschein und Weichzeichner zu präsentieren. Keine PR-Märchen, sondern ein Mensch und Künstler mit Ecken und Kanten.
Bob Dylan - LIKE A COMPLETE UNKNOWN - Ab 27. Februar täglich im Park-Kino-Programm. Präsentation in der deutschen Synchronfassung und in der englischen Originalversion.